Dieter Hahn schrieb am 24.04.2019 - 20:34 Uhr
Nach all den guten Bewertungen sollte wäre es mal an der Zeit für einen etwas kritischen Beitrag. Deshalb möchte ich hier mal erzählen wie das bei mir abgelaufen ist.
Ich habe 2013 den Anfänger-Braukurs bei Manfred gemacht, mit gemischten Gefühlen wegen 1 Tag Arbeit für 2 Liter Bier und so. Das Ergebnis hat mich dann aber voll überzeugt, habe dann gleich einen 20Liter-Topf gekauft und angefangen. Das war der erste Fehler, merke: der Topf ist viel zu klein, niemand sollte mit weniger als 33 Liter anfangen. Merke ausserdem: Elektroherd ist für Edelstahltopf ungeeignet, also gleich einen Gasbrenner verwenden.
Ergebnis war wieder hervorragend, also weiter investiert in grösseren Topf, Gasbrenner und einen gebrauchten Kühlschrank. Alles wunderbar, aber es wurde langsam eng zuhause. Zum Glück wurde mein Schwager inzwischen ebenfalls vom Brauvirus infiziert, so dass er bereitwillig Räumlichkeiten für meine Brauerei bereitstellte. Zuerst die Küche vom verstorbenen Opa, dann die ehemalige Melkkammer (die ist inzwischen Probierstube), dann die Futterküche wo die Brauerei bis heute untergebracht ist. Vor ein paar Jahren haben wir im ehemaligen Schweinestall einen Kühlraum gebaut, da stehen z.Zt. 4 Tiefkühltruhen mit speziellem Thermostat. Zusammen mit meinem Schwager schöpfen wir die Freigrenzen von je 200Liter gut aus, einmal habe ich sogar ein paar Euro verzollt. Ich hatte auch einige Gäste die sich für das Brauen interessiert haben und einige habe sofort selbst angefangen, z.B. 2 Arbeitskollegen die jetzt in der 100Liter-Klasse sind.
Also aufgepasst, es kann leicht sein dass man dabei hängen bleibt. Ich kann mir nicht vorstellen das Brauen irgendwann aufzugeben, und gelegentlich treffe ich mich auch noch mit Braumeister Manfred zu Warenübergabe, Bierprobe und Fachsimpeln.
Anmerkung: